Ein Fanprojekt um die Reihe die Buchreihe Mystery Park von Andreas Schreiner in Form von KI-generierter Fanfiktion weiter zu erzählen.

Kategorie: Level 1 – Mystery Park

Ein neuer Park öffnet

Kapitel 1 – Tor zum Abenteuer

Frühling 1999 – Mystery‑Park, Sektor Süd / namenlose Insel

Der Morgen legte ein hauchdünnes Opallicht über den weit geschwungenen Süßwassersee. Winzige Wellenkämme zerplatzten lautlos am Bug des Expeditionskanus, das sich mit jedem synchronen Schlag der Paddel stetig in nördlicher Richtung vorarbeitete. Nur das sanfte Plätschern der Blattkanten im Wasser und das gelegentliche Tropfen von den Paddelschaftspitzen auf den Rumpf begleiteten die fünf Passagiere. Die Luft roch nach nassem Schilf, Harz und dem beinahe metallischen Aroma kalter Frühlingserde – jenem unverwechselbaren Duft, der daran erinnert, dass das Eis erst vor wenigen Wochen geschmolzen ist und unter der blanken Oberfläche vielleicht noch Schneereste vom vergangenen Winter treiben.

Harald, zwölf Jahre alt, schlug den Kragen seiner zu großen Windjacke hoch und hielt den Atem an. Nicht, weil ihn die Morgenkühle fröstelte, sondern aus Respekt vor der Stille. Jedes Geräusch – das leise Klirren der Paddelhalterungen, das Klicken von Mias Polaroid‑Kamera – schien eine unsichtbare Grenze zu verletzen, ein Tabu, das diese Landschaft mit Nachdruck durchsetzte. Es war, als versuche der See selbst, alle Spuren menschlicher Anwesenheit in sein bleigraues Schweigen einzulösen.

Neben Harald hockte sein jüngerer Bruder Erik, neun, eine Naturgewalt auf zwei dünnen Beinen. Der Junge zog, kaum dass er saß, einen verbeulten Feldstecher aus der Jackentasche und fixierte die Insel, die sich wie ein tiefgrüner Wall aus dem Nebel schälte. Das Fernglas war dejustiert, brachte aber genug Licht auf die Pupillen, um in Erik jenes gefährliche Funkeln zu entfachen, das unausweichlich in halsbrecherischen Kletteraktionen enden würde.

Kevin, ebenfalls zwölf, posierte am Bug wie ein junger Seefahrer auf einem Kupferstich des 19. Jahrhunderts. Die Sonne zeichnete erste goldene Reflexe in den Dunst, just an jener Stelle, an der seine Silhouette sich gegen das Licht abhob. Er stützte die Hände in die Hüften – eine Geste, die auf Erwachsene autoritär wirken mochte, den Gleichaltrigen jedoch signalisierte: Wenn hier die Fahne aufgestellt wird, dann von mir.

Die Crew komplettierten Mia, eine stille Beobachterin mit Vorliebe für botanische Skizzen, und Lukas, dessen aufgeschlagenes Notizbuch die Worte Projekt : Erstkontakt – Feldbericht trug. Beide waren in Begleitung eines Erziehungsberechtigten angereist, standen jetzt aber sichtlich unter dem Bann dieser ersten Exkursion ohne Aufsicht. Mystery‑Park hatte, so lautete der offizielle Werbeslogan, „das Experiment einer Generation“ einzuleiten – einen Raum, in dem Technik und Natur koexistierten, ohne dass die Technik Vordergrund beanspruchte. Elektromobilität, Energie aus Gezeiten und Wind, alles verborgen hinter einem grünen Vorhang.

Harald ließ den Blick über die Wasseroberfläche schweifen. Jedes Mal, wenn eine Welle das Licht der aufgehenden Sonne spiegelte, wirkte es, als würde ein Signal in morsches Holz treiben: Hier gibt es Geheimnisse, die älter sind als ihr.


Die Ankunft am Ufer

Als das Kanu in den Schutz eines auslaufenden Schilfgürtels glitt, dämpfte das wogende Grün jedes Geräusch. Es gab weder Steg noch Pfosten, nur einen schmalen Schwemmsaum aus Kies und Herbstlaub. Kevin sprang in knietiefes Wasser, zog das Boot auf den Strandstreifen und verankerte es mit dem Paddel zwischen zwei Steinen.

„Ab jetzt zählt nur noch das, was wir eintragen“, erklärte er und schob das nasse Haar aus der Stirn. Lukas notierte das Datum, die Wetterlage und die Wassertemperatur – acht Komma zwei Grad.

Harald blieb kurz im Boot, hob den Blick zu den Baumkronen. Irgendwo dort hingen die metallischen Windspiele, von denen die Prospekte gesprochen hatten, doch jetzt klang nur das ferne Summen von Bienen oder vielleicht eines Generators – schwer zu sagen.

Erik pflückte einen Schilfkolben, pustete die Samen wie kleine Fallschirmchen in den Himmel. „Schnee im Frühling!“, rief er.

„Konzentrier dich, kleiner Mann“, mahnte Harald, doch die zärtliche Note verriet Fürsorge.

Der Pfad ins Inselinnere war kaum ein Wildwechsel zwischen hohen Farnen. Der federnde Boden setzte bei jedem Schritt das Aroma von vergorenem Laub frei. An vereinzelten Stellen ragten knorrige Baumwurzeln wie versteinerte Finger über die Erde.

Mia blieb an einer dieser Wurzeln stehen, zog ihr Skizzenbuch und begann, die Form der Polyporen nachzuziehen, die sich über den Stamm schoben wie kleine hölzerne Regenschirme. Lukas, stets zwei Schritte hinter Kevin, notierte: Pfad: unerschlossen, Vegetationsdichte > 80 %, leises, kontinuierliches Brummen in 100‑Hz‑Bereich?


Der Granitkamm und der Steinkreis

Eine knappe halbe Stunde später standen sie auf einer kahlen Granitkuppe, dem höchsten Punkt der Insel. Von hier aus ließen sich alle Uferlinien auf einen Blick erfassen. Doch noch bevor sie den Rundblick genießen konnten, lenkte ein regelmäßiges, vibrierendes Summen ihre Aufmerksamkeit auf einen seltsamen Ring aus moosbewachsenen Findlingen am Nordosthang.

Der Steinkreis bestand aus gut zwei Dutzend, jeweils hüfthohen Blöcken, deren Oberseiten glatt geschliffen waren. Zwischen den Steinen wuchs dichtes Moos, doch an keiner Stelle eine Wurzel – als hätte jemand die Vegetation dort absichtlich entfernt.

Erik legte die Hand auf den nächsten Stein und zog sie sofort wieder zurück. „Der vibriert!“, flüsterte er. Tatsächlich: Ein kaum wahrnehmbares Zittern pulsierte durch das Gestein, als wäre tief unten ein großer Lautsprecher verbaut.

Harald kniete nieder, presste das Ohr an die kalte Oberfläche. Der Ton lag irgendwo zwischen einem Orgelgrundton und dem Surren einer Stromleitung, doch organischer, als würde er atmen.

„Es klingt, als summte die Insel selbst“, murmelte Mia ehrfürchtig.

Kevin hob einen der kleineren Steine an – sie wogen überraschend wenig, fast hohl – und stellte ihn wieder ab. „Wenn das hier nicht nach Geister‑Sound klingt, weiß ich auch nicht“, grinste er. „Spirit!“

„Wie meinst du?“

„So sollten wir die Insel nennen. Spirit – wegen des Summens. Klingt nach Seele, oder nicht?“

Harald sah auf die blanko Rasterkarte, die bislang nur Gitternetz und Höhenlinien zeigte. Ohne zu zögern, schrieb er: SPIRIT‑INSEL in Großbuchstaben in die Mitte des Koordinatengitters. Darunter: Steinkreis S‑01, Ursprung unbekannt, konstantes Summen.

Die Entscheidung wirkte endgültig. Spirit‑Insel. Sie sagten das Wort ein paar Mal leise vor sich hin und spürten, wie es sich in ihrem Vokabular festsetzte.


Mikro‑Entdeckungen

Beim Abstieg entdeckten sie ein Rinnsal aus Schmelzwasser. Erik tauchte die Hände hinein; Harald maß 5,8 °C, notierte Hypothermie‑Risiko. Mia skizzierte Laubmoose; deren Sporogone wirkten wie Miniaturlaternen.

Ein metallisches Summen flammte auf, als stürbe ein Kondensator aus der Ferne. Kevin hob die Hand. Stille. Dann flaute das Geräusch ab. Harald suchte nach rotem Licht – nichts.


Feuerstelle am Südufer

Kurz nach Mittag erreichten sie ein kleines Kiesplateau am Südufer. Keine Gebäude, keine Pfähle – nur Strandgut und schwarzer Sand vom letzten Sturm. Kevin erklärte den Platz zum Basislager‑Nullpunkt und begann, mit dem Multitool eine Feuergrube auszuheben.

Harald sammelte trockene Zweige, stellte fest, dass viele sauber geschnitten waren – Spuren einer unsichtbaren Hand. Lukas schnitzte Zunder, Mia platzierte ihr Skizzenbuch so, dass Rauchfahnen Spuren hinterließen.

Erik warf flache Steine, bis er abrupt stehenblieb. Etwas Glänzendes blinkte in der Sonne – ein kreisrunder Chip, kaum größer als eine Linse, mit filigranen Leiterbahnen. „Was ist das?“, fragte er.

Harald untersuchte das Bauteil. „Kontaktlose Temperaturdiode, würde ich sagen. Irgendein Sensor.“

Kevin legte einen Ast ins Feuer. „Wenn der Park uns misst, dann wissen sie längst, dass wir hier sind. Heißt: Solange wir nichts zerstören, dürfen wir spielen.“


Ein stilles Versprechen

Beim Essen – Müsliriegel, getrocknete Äpfel, Wasser – schmiedeten sie Pläne. Kevin wollte einen Flaggenmast auf der Granitkuppe, Mia einen Herbariums­garten, Lukas eine Kartierung aller Pfade. Erik träumte von Baumhäusern über dem Salamanderstrom.

Harald schwieg die längste Zeit. Sein Blick hing am Chip. Wo Sensoren sind, gibt es eine Zentrale. Die Sonne stieg, tauchte die Insel in warmes Gold. Libellen schossen über das Wasser, zeichneten smaragdgrüne Kalligraphien in die Luft.

Harald strich sich eine Strähne aus der Stirn, spürte den Chip – glatt, kühl, wie ein winziger Herzschlag.

Alles wirkt wie unberührte Wildnis, dachte er. Aber jede Wildnis hat ein Herz. Manchmal schlägt es elektrisch.

Er umschloss das Bauteil. Niemand bemerkte es. Über ihren Köpfen klangen die Windspiele wie ferne Glocken. Der Tag war jung, das Abenteuer erst begonnen.

Project Ghost

Kapitel 1: Ankunft der Gäste

Die Sonne ging über dem Mystery Park auf, und ein sanfter Wind strich durch die Bäume des Parks, während sich die ersten Freaks bereits an ihre Aufgaben machten. Es war ein besonderer Tag, denn zum ersten Mal sollten internationale Gäste aus anderen Ländern den Park besuchen. Die Ankunft der Besucher wurde schon seit Wochen geplant, und die Freaks hatten zahlreiche Programme vorbereitet, um den Gästen die Besonderheiten des Mystery Parks zu zeigen.

Lisa und Laura, die First Super User (FSU) von Mystery, hatten eine lange Nacht hinter sich. Gemeinsam hatten sie dafür gesorgt, dass alle Systeme reibungslos liefen und die digitalen Präsentationen bereitstanden. Ihre Tarnung, als eine einzige Person aufzutreten, hatte bisher problemlos funktioniert. Doch heute würde es eine Herausforderung sein, denn die ausländischen Kinder würden den Park genauestens untersuchen. Sie wechselten ihre Rollen normalerweise nur einmal am Tag, es sei denn, besondere Ereignisse erforderten ein weiteres Wechseln.

Um Punkt 9 Uhr fuhr ein Bus mit den ersten Gästen vor dem Pressezentrum vor, das außerhalb des Mystery Parks lag. Markus Stiebinger, der Marketingchef von Gigaplex und eine der wenigen Erwachsenen, die an der Organisation beteiligt waren, begrüßte die Kinder mit einem freundlichen Lächeln. „Willkommen zum Mystery Park! Ihr seid heute hier, um zu erleben, wie wir Natur und Technik verbinden. Unsere Freaks werden euch alles zeigen und euch in ihre Geheimnisse einweihen. Aber denkt daran: Hier zählt Teamarbeit mehr als alles andere.“

Die Gruppe bestand aus etwa zwanzig Kindern, die aus verschiedenen Ländern stammten. Hiroshi aus Japan, ein Junge mit einem Tablet, das er nie aus der Hand legte, war von Anfang an fasziniert von den digitalen Anzeigen im Pressezentrum. Claire aus Frankreich, ein Mädchen mit lockigem Haar und einer Werkzeugtasche über der Schulter, wirkte entschlossen und neugierig. Sie hatte sich fest vorgenommen, den Technos zu beweisen, dass sie die beste Ingenieurin war. Unter den Gästen befand sich auch Miguel aus Brasilien, ein sportlicher Junge, der sofort begann, die Umgebung mit einem schelmischen Grinsen zu erkunden.

Die Freaks versammelten sich an einem der Haupteingänge des Parks, um die neuen Gäste zu empfangen. Mini-Atü, der zehnjährige Chief der Technos, war besonders aufgeregt. Er konnte es kaum erwarten, den anderen Kindern die technischen Wunder des Parks zu zeigen. Laura stand neben ihm und übernahm die Begrüßung, während Lisa in der IT-Zentrale saß, um die Systeme zu überwachen.

„Ich bin Laura, euer First Super User. Gemeinsam mit den anderen Freaks werden wir euch heute durch den Park führen und zeigen, was wir hier alles geschaffen haben. Doch bevor wir starten, werden wir euch in Teams einteilen, damit ihr in verschiedenen Bereichen mitarbeiten könnt. Hiroshi, Claire, Miguel – ihr kommt in mein Team und helft uns in der IT. Die anderen werden den Technos und Phantom zugeteilt.“

Die Kinder wurden aufgeteilt und machten sich auf den Weg zu ihren Stationen. Mini-Atü führte sein Team direkt zu den Technos-Werkstätten, wo er stolz die neuesten Entwicklungen zeigte: ein selbstfahrendes Elektroauto und eine Drohne, die in der Lage war, mülldurchsuchende Tiere zu erkennen und zu begleiten. Claire konnte es kaum erwarten, die Drohne genauer unter die Lupe zu nehmen. „Das ist beeindruckend, aber ich bin sicher, ich könnte die Flugzeit verdoppeln“, meinte sie selbstbewusst. Mini-Atü kniff die Augen zusammen. „Ach ja? Na, dann zeig’s mir doch!“

Unterdessen begleitete Laura ihr Team zu einer der IT-Stationen, wo sie die Systeme erklärte, die den gesamten Park am Laufen hielten. Hiroshi stellte viele Fragen, die Laura professionell beantwortete, während sie gleichzeitig versuchte, die Rolle von Lisa mit zu übernehmen. Doch Hiroshi fiel auf, dass Laura immer wieder verschwand, um „kurz etwas zu erledigen“.

Miguel, der nicht viel Interesse an Technik zeigte, begann, den Raum zu durchsuchen und fand dabei eine Tür mit einem Schild: „Zutritt nur für Super User“. Neugierig öffnete er sie, bevor Laura es verhindern konnte. Hinter der Tür befand sich ein kleiner Kontrollraum, der offenbar schon lange nicht mehr benutzt worden war. „Was ist das?“, fragte er. Laura antwortete schnell: „Ein alter Kontrollraum, der nicht mehr in Betrieb ist. Lass uns weitermachen.“ Doch Hiroshi nahm ein Foto mit seinem Tablet auf, bevor er ihr folgte.

Am Ende des Tages versammelten sich alle Teams am Mount Olympus, wo die erste große Herausforderung auf sie wartete: ein gemeinsames Projekt, um das Energieproblem des Schwimmbads zu lösen. Die Freaks und ihre Gäste mussten beweisen, dass sie als Team arbeiten konnten – doch im Hintergrund wurden bereits erste Pläne geschmiedet, die den gesamten Park ins Chaos stürzen könnten.