Kapitel 1: Ankunft der Gäste

Die Sonne ging über dem Mystery Park auf, und ein sanfter Wind strich durch die Bäume des Parks, während sich die ersten Freaks bereits an ihre Aufgaben machten. Es war ein besonderer Tag, denn zum ersten Mal sollten internationale Gäste aus anderen Ländern den Park besuchen. Die Ankunft der Besucher wurde schon seit Wochen geplant, und die Freaks hatten zahlreiche Programme vorbereitet, um den Gästen die Besonderheiten des Mystery Parks zu zeigen.

Lisa und Laura, die First Super User (FSU) von Mystery, hatten eine lange Nacht hinter sich. Gemeinsam hatten sie dafür gesorgt, dass alle Systeme reibungslos liefen und die digitalen Präsentationen bereitstanden. Ihre Tarnung, als eine einzige Person aufzutreten, hatte bisher problemlos funktioniert. Doch heute würde es eine Herausforderung sein, denn die ausländischen Kinder würden den Park genauestens untersuchen. Sie wechselten ihre Rollen normalerweise nur einmal am Tag, es sei denn, besondere Ereignisse erforderten ein weiteres Wechseln.

Um Punkt 9 Uhr fuhr ein Bus mit den ersten Gästen vor dem Pressezentrum vor, das außerhalb des Mystery Parks lag. Markus Stiebinger, der Marketingchef von Gigaplex und eine der wenigen Erwachsenen, die an der Organisation beteiligt waren, begrüßte die Kinder mit einem freundlichen Lächeln. „Willkommen zum Mystery Park! Ihr seid heute hier, um zu erleben, wie wir Natur und Technik verbinden. Unsere Freaks werden euch alles zeigen und euch in ihre Geheimnisse einweihen. Aber denkt daran: Hier zählt Teamarbeit mehr als alles andere.“

Die Gruppe bestand aus etwa zwanzig Kindern, die aus verschiedenen Ländern stammten. Hiroshi aus Japan, ein Junge mit einem Tablet, das er nie aus der Hand legte, war von Anfang an fasziniert von den digitalen Anzeigen im Pressezentrum. Claire aus Frankreich, ein Mädchen mit lockigem Haar und einer Werkzeugtasche über der Schulter, wirkte entschlossen und neugierig. Sie hatte sich fest vorgenommen, den Technos zu beweisen, dass sie die beste Ingenieurin war. Unter den Gästen befand sich auch Miguel aus Brasilien, ein sportlicher Junge, der sofort begann, die Umgebung mit einem schelmischen Grinsen zu erkunden.

Die Freaks versammelten sich an einem der Haupteingänge des Parks, um die neuen Gäste zu empfangen. Mini-Atü, der zehnjährige Chief der Technos, war besonders aufgeregt. Er konnte es kaum erwarten, den anderen Kindern die technischen Wunder des Parks zu zeigen. Laura stand neben ihm und übernahm die Begrüßung, während Lisa in der IT-Zentrale saß, um die Systeme zu überwachen.

„Ich bin Laura, euer First Super User. Gemeinsam mit den anderen Freaks werden wir euch heute durch den Park führen und zeigen, was wir hier alles geschaffen haben. Doch bevor wir starten, werden wir euch in Teams einteilen, damit ihr in verschiedenen Bereichen mitarbeiten könnt. Hiroshi, Claire, Miguel – ihr kommt in mein Team und helft uns in der IT. Die anderen werden den Technos und Phantom zugeteilt.“

Die Kinder wurden aufgeteilt und machten sich auf den Weg zu ihren Stationen. Mini-Atü führte sein Team direkt zu den Technos-Werkstätten, wo er stolz die neuesten Entwicklungen zeigte: ein selbstfahrendes Elektroauto und eine Drohne, die in der Lage war, mülldurchsuchende Tiere zu erkennen und zu begleiten. Claire konnte es kaum erwarten, die Drohne genauer unter die Lupe zu nehmen. „Das ist beeindruckend, aber ich bin sicher, ich könnte die Flugzeit verdoppeln“, meinte sie selbstbewusst. Mini-Atü kniff die Augen zusammen. „Ach ja? Na, dann zeig’s mir doch!“

Unterdessen begleitete Laura ihr Team zu einer der IT-Stationen, wo sie die Systeme erklärte, die den gesamten Park am Laufen hielten. Hiroshi stellte viele Fragen, die Laura professionell beantwortete, während sie gleichzeitig versuchte, die Rolle von Lisa mit zu übernehmen. Doch Hiroshi fiel auf, dass Laura immer wieder verschwand, um „kurz etwas zu erledigen“.

Miguel, der nicht viel Interesse an Technik zeigte, begann, den Raum zu durchsuchen und fand dabei eine Tür mit einem Schild: „Zutritt nur für Super User“. Neugierig öffnete er sie, bevor Laura es verhindern konnte. Hinter der Tür befand sich ein kleiner Kontrollraum, der offenbar schon lange nicht mehr benutzt worden war. „Was ist das?“, fragte er. Laura antwortete schnell: „Ein alter Kontrollraum, der nicht mehr in Betrieb ist. Lass uns weitermachen.“ Doch Hiroshi nahm ein Foto mit seinem Tablet auf, bevor er ihr folgte.

Am Ende des Tages versammelten sich alle Teams am Mount Olympus, wo die erste große Herausforderung auf sie wartete: ein gemeinsames Projekt, um das Energieproblem des Schwimmbads zu lösen. Die Freaks und ihre Gäste mussten beweisen, dass sie als Team arbeiten konnten – doch im Hintergrund wurden bereits erste Pläne geschmiedet, die den gesamten Park ins Chaos stürzen könnten.