Kapitel 14: Der letzte Schritt

Die Luft im Hauptquartier war geladen. Die Freaks hatten die letzten Stunden genutzt, um die gesammelten Daten auszuwerten. Alles deutete darauf hin, dass der Eindringling sich im zentralen Kontrollzentrum des Parks verschanzte – ein Ort, der seit der Gründung von Mystery Park unzugänglich gewesen war. Lisa, die von der Zentrale aus die Kommunikation überwachte, sprach mit ruhiger Stimme: „Wir haben jetzt eine Chance. Aber wir müssen schnell und effizient handeln.“

Laura stand neben Hiroshi, der die Pläne des Kontrollzentrums auf einem Tablet betrachtete. „Hier ist ein Zugang, der direkt zur Hauptkonsole führt,“ sagte er. „Aber wir müssen durch eine Sicherheitszone, die vermutlich noch aktiv ist.“

„Wir werden es schaffen,“ antwortete Laura entschlossen. Sie wandte sich an die Gruppe. „Das ist unser letzter Schritt. Wir gehen rein, deaktivieren das Netzwerk und finden heraus, wer das ist. Alle bereit?“

Die Freaks nickten, jeder auf seine Weise entschlossen. Mini-Atü und Claire würden sich um die technischen Barrieren kümmern, Hiroshi und Laura sollten das Hauptsystem erreichen, während Lisa im Hintergrund blieb und Laura mit wichtigen Informationen versorgte.


Der Weg zum Kontrollzentrum war von unheimlicher Stille begleitet. Die Gruppe bewegte sich vorsichtig durch die alten Tunnel, die tiefer in den Kern des Parks führten. Jeder Schritt hallte durch die Dunkelheit, und die Spannung war greifbar.

„Hier sind wir,“ flüsterte Mini-Atü, als sie vor einer massiven Stahltür standen. Claire begann sofort, die Konsole daneben zu überprüfen.

„Das System ist alt, aber es hat einen aktiven Schutzmechanismus,“ sagte sie. „Ich kann es deaktivieren, aber es dauert.“

Während Claire arbeitete, sprach Lisa leise mit Laura über den Knopf im Ohr: „Ich sehe eine Zunahme der Datenaktivität. Der Eindringling weiß, dass ihr kommt. Ihr müsst euch beeilen.“

Laura übermittelte die Nachricht an die anderen. Plötzlich ertönte eine verzerrte Stimme aus einem Lautsprecher in der Nähe: „Ihr werdet mich nicht aufhalten. Dieser Park ist mein Erbe.“

„Das klang nicht nach einem automatischen System,“ murmelte Hiroshi. „Er beobachtet uns in Echtzeit.“


Nach einigen Minuten öffnete sich die massive Tür mit einem tiefen Knarren. Dahinter lag ein großer Raum, der von flackernden Monitoren erhellt wurde. In der Mitte des Raumes stand eine Figur, die sich langsam zu ihnen umdrehte. Es war ein Mann mittleren Alters, mit scharfen Zügen und einem intensiven Blick.

„Ihr hättet nicht hierherkommen sollen,“ sagte er kalt. „Ich bin Dr. Felix Hargrove. Und ihr habt keine Ahnung, was ihr zerstören wollt.“

Die Freaks waren wie erstarrt. Laura trat vor und sagte: „Hargrove? Aber warum tun Sie das? Sie haben den Park geschaffen, um Harmonie zwischen Technik und Natur zu schaffen. Warum versuchen Sie, ihn zu zerstören?“

Hargrove lachte leise. „Zerstören? Ich rette ihn. Gigaplex hat meinen Traum missbraucht. Sie haben meinen Park in einen Ort für Kommerz verwandelt. Ich wollte, dass er ein lebendiges System wird, ein Ort, der sich selbst verteidigt. Und jetzt muss ich ihn zurücknehmen.“

„Das ist nicht der Weg,“ sagte Lisa über das Kommunikationssystem, wobei Laura ihre Stimme übermittelte. „Ihr Plan wird den Park destabilisieren und alles zerstören, was Sie aufgebaut haben.“

Hargrove schüttelte den Kopf. „Ihr versteht es nicht. Der Park braucht keinen Menschen. Er braucht keine Kontrolle. Nur meine Systeme können ihn retten.“


Laura wandte sich an die Gruppe. „Wir müssen ihn aufhalten. Lisa, kannst du das Netzwerk deaktivieren?“

„Ich kann es versuchen, aber ich brauche Zeit,“ antwortete Lisa nur Laura gegenüber.

„Claire, Mini-Atü, ihr müsst das Hauptsystem sichern,“ sagte Laura. „Hiroshi und ich halten ihn auf.“

Während Claire und Mini-Atü sich an die Konsole setzten, konfrontierten Laura und Hiroshi Hargrove. Er aktivierte eine Serie von Sicherheitsprotokollen, die den Raum in rotes Licht tauchten und die Luft mit einem tiefen Summen erfüllten.

„Ihr könnt mich nicht aufhalten,“ sagte Hargrove, während er die Steuerung manipulierte. Doch Hiroshi gelang es, ihn abzulenken, während Laura eine Verbindung zur Hauptsteuerung herstellte.

„Lisa, ich bin drin. Kannst du das System übernehmen?“ fragte Laura.

„Ja, ich brauche nur noch eine Minute,“ antwortete Lisa leise, ohne dass es die anderen bemerkten.

Die Zeit schien stillzustehen, während die Freaks und Hargrove um die Kontrolle des Parks kämpften. Schließlich verstummte das Summen, und die Monitore wurden dunkel.

„Es ist geschafft,“ sagte Laura erleichtert. „Das Netzwerk ist deaktiviert.“

Hargrove sank auf die Knie. „Ihr versteht es nicht. Ohne mich wird der Park scheitern.“

Laura trat vor. „Vielleicht haben Sie recht, aber der Park braucht keine Kontrolle durch Angst oder Manipulation. Er braucht Menschen, die zusammenarbeiten, um ihn zu bewahren.“


Zurück im Hauptquartier versammelten sich die Freaks, erschöpft, aber erleichtert. Der Park war gerettet, und Hargrove wurde in Gewahrsam genommen, um sicherzustellen, dass er keinen weiteren Schaden anrichten konnte.

„Wir haben es geschafft,“ sagte Laura, während sie die Gruppe ansah. „Aber es war nur möglich, weil wir zusammengehalten haben.“

Lisa fügte hinzu: „Der Park wird weiterleben, und es liegt an uns, sicherzustellen, dass Hargroves Vision nicht vergessen wird.“

Die Freaks wussten, dass ihre Arbeit noch nicht vorbei war. Aber für den Moment hatten sie den Park gerettet – und sich selbst bewiesen, wie stark sie zusammen waren.