Kapitel 4: Spuren im Verborgenen
Die Droh-Nachricht hatte die Stimmung im Mystery Park verändert. Der sonst so lebendige Austausch zwischen den Teams war einer vorsichtigen Anspannung gewichen. Lisa hatte die Nacht damit verbracht, den verschlüsselten Datenfluss zu analysieren, doch die Spur war im Nichts verlaufen. Nun saß sie erneut in der Überwachungszentrale, mit einem wachsamen Blick auf die Monitore.
Laura und die anderen waren derweil vor Ort, um die neue Spur zu verfolgen. Mit Hiroshi an ihrer Seite bewegte sich Laura durch einen wenig genutzten Tunnel, der zum alten Speicherbereich führte, den Lisa zuvor identifiziert hatte. Über den Knopf im Ohr konnte Lisa sie in Echtzeit leiten.
„Geht noch 20 Meter weiter. Es sollte auf der rechten Seite eine versteckte Luke geben,“ flüsterte Lisa. Ihre Stimme klang ruhig, doch Laura spürte die Spannung dahinter.
Hiroshi blieb stehen und leuchtete mit seiner Taschenlampe die Wand entlang. „Hier ist nichts,“ sagte er zögernd, doch Laura folgte Lisas Anweisungen. Sie tastete die Wand ab, bis ihre Finger auf einen versteckten Mechanismus stießen. Mit einem leisen Klicken öffnete sich eine Luke, die in einen schmalen Gang führte.
„Gute Arbeit,“ sagte Lisa ins Mikrofon. „Passt auf euch auf. Ich werde die Sensoren im Bereich überwachen.“
Währenddessen hatten Mini-Atü und Claire ihre eigene Spur aufgenommen. Sie untersuchten die Technik um den alten Verteilerkasten genauer, in der Hoffnung, Hinweise auf den Verantwortlichen zu finden. Claire hatte ein kleines Gerät dabei, das elektromagnetische Aktivitäten aufspüren konnte. „Es gibt hier eine schwache Signatur, die auf einen externen Zugriff hinweist,“ erklärte sie.
Mini-Atü kratzte sich am Kopf. „Das heißt, jemand hat von außerhalb des Parks Zugriff auf dieses alte Netzwerk?“
Claire nickte. „Genau. Und wenn wir den Ursprung der Signatur zurückverfolgen können, könnten wir herausfinden, wer dahintersteckt.“
Zurück im Tunnel bewegten sich Laura und Hiroshi vorsichtig durch den schmalen Gang. Die Luft war kühl und roch nach feuchtem Metall.
„Was genau suchen wir hier?“ fragte Hiroshi flüsternd.
Laura hielt inne und lauschte auf Lisas Antwort. „Es sollte ein alter Kontrollraum sein. Vielleicht finden wir dort Aufzeichnungen oder Hinweise darauf, wer das Netzwerk reaktiviert hat.“
Nach einigen Minuten erreichten sie eine schwere Metalltür. Hiroshi war der Erste, der die Konsole daneben untersuchte. „Die Energieversorgung ist noch aktiv,“ stellte er fest. „Das ist merkwürdig, für einen Ort, der so lange verlassen war.“
„Versuch, sie zu öffnen,“ schlug Laura vor, während sie ihre Umgebung im Auge behielt. Hiroshi arbeitete konzentriert, bis die Tür mit einem tiefen Knirschen aufglitt.
Im Inneren fanden sie eine kleine, aber komplexe Anlage. Alte Monitore flackerten, und ein leises Summen erfüllte den Raum. Hiroshi ging sofort zu einem der Terminals, während Laura die Umgebung absuchte.
„Lisa, wir sind drin. Die Systeme laufen noch. Kannst du uns Anweisungen geben?“ fragte Laura leise.
Lisa analysierte die neuen Daten, die auf ihrem Monitor erschienen. „Es gibt eine Datei, die ihr öffnen solltet. Sie ist markiert als ‘Experiment_47’. Ich schicke euch die genauen Anweisungen.“
Hiroshi folgte den Instruktionen, doch plötzlich erschien auf dem Bildschirm eine neue Nachricht: „Ihr solltet nicht hier sein.“
In der Überwachungszentrale fühlte Lisa, wie ihr Puls schneller wurde. Sie versuchte, die Quelle der Nachricht zu finden, doch sie war erneut verschlüsselt. „Laura, da ist jemand. Jemand beobachtet euch.“
Laura schaute sich alarmiert um, während Hiroshi weiter an den Daten arbeitete. „Wir müssen so schnell wie möglich herausfinden, wer das ist,“ sagte sie.
In diesem Moment knisterte das Funkgerät, und Mini-Atüs Stimme erklang: „Wir haben etwas gefunden. Es gibt Hinweise auf eine externe Verbindung. Der Zugriffspunkt könnte von außerhalb des Parks kommen.“
„Bleibt dran,“ antwortete Lisa. „Wir haben hier möglicherweise direkten Kontakt zu dem Eindringling.“
Die Situation spitzte sich zu. Laura und Hiroshi mussten den Kontrollraum verlassen, bevor sie entdeckt wurden, doch nicht ohne eine Kopie der Daten, die sie gefunden hatten. Währenddessen arbeiteten Mini-Atü und Claire daran, die externe Verbindung zu orten. Lisa blieb wachsam, ihre Augen auf die Monitore gerichtet, bereit, einzugreifen, falls sich die Lage verschlimmerte.
Die Freaks wussten, dass sie einem Gegner gegenüberstanden, der ihnen technisch ebenbürtig war – oder sogar überlegen. Doch das würde sie nicht aufhalten. Schritt für Schritt kamen sie dem Geheimnis des alten Netzwerks näher.
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