Kapitel 5: Der Schatten im Netzwerk
Die Nacht hatte kaum Erholung gebracht, doch die Teams waren bereits wieder aktiv. In der IT-Zentrale saß Lisa mit angespannten Schultern vor ihrem Monitor, während Laura und Hiroshi die Daten analysierten, die sie aus dem Kontrollraum mitgebracht hatten. Lisa und Laura waren wie immer an unterschiedlichen Orten. Während Lisa die Überwachung in der Zentrale übernahm, führte Laura die Ermittlungen vor Ort.
Die Daten, die Hiroshi entschlüsselte, waren älter als erwartet. „Diese Protokolle stammen aus der Testphase des Parks,“ erklärte er. „Hier steht etwas von ‘autonomen Systemen’ und einem Projekt namens ‘Project Ghost’.“
Laura zog die Augenbrauen hoch. „Project Ghost? Was könnte das bedeuten?“
Lisa, die alles über den Knopf im Ohr mitverfolgte, durchsuchte die Datenbank in der Zentrale. „Ich habe etwas gefunden,“ flüsterte sie. „Project Ghost war offenbar ein Experiment, um den Park selbstständig zu machen – ohne menschliches Eingreifen. Es wurde eingestellt, weil es Probleme mit der Steuerung gab.“
Hiroshi runzelte die Stirn. „Vielleicht hat jemand versucht, es wieder zu aktivieren. Wenn das System eigenständig Energie umleitet, könnte das den Verlust erklären.“
Unterdessen war Mini-Atü mit Claire und Miguel am Verteilerkasten. Claire hatte das elektromagnetische Signal weiter verfolgt und eine neue Spur entdeckt. „Es gibt noch einen Zugangspunkt,“ sagte sie und zeigte auf ihren Scanner. „Er befindet sich direkt unter dem Mount Olympus.“
Mini-Atü nickte. „Dann müssen wir runter. Miguel, komm mit.“
Die Gruppe machte sich auf den Weg. Der Zugang unter dem Schwimmbad war schmal und wirkte verlassen, doch Claire’s Scanner zeigte deutlich eine starke elektromagnetische Aktivität.
In der IT-Zentrale meldete Lisa plötzlich eine neue Anomalie. „Ich sehe hier einen Datenfluss, der sich ähnlich verhält wie das alte Netzwerk, aber er bewegt sich viel schneller. Jemand nutzt die Infrastruktur, um sich durch den Park zu bewegen.“
Laura antwortete sofort über den Knopf im Ohr: „Du meinst, das Netzwerk selbst wird als Kommunikationsweg benutzt?“
Lisa nickte, auch wenn niemand es sehen konnte. „Genau. Es ist, als wäre jemand im Park unterwegs und versteckt sich im digitalen Schatten.“
Mini-Atü, Claire und Miguel erreichten eine kleine Kammer unterhalb des Mount Olympus. Der Raum war voller alter Kabel und Maschinen, die vor sich hin summten. In der Mitte stand ein Terminal, das offenbar noch aktiv war.
„Das ist es,“ sagte Claire. Sie begann, das Terminal zu untersuchen, während Mini-Atü und Miguel die Umgebung absuchten.
Miguel blieb vor einer weiteren Metalltür stehen. „Hier geht es weiter,“ rief er. Doch bevor jemand reagieren konnte, flackerte das Licht, und eine verzerrte Stimme ertönte aus dem Terminal:
„Ihr kommt zu nah. Dreht um, oder ihr werdet die Konsequenzen spüren.“
Claire wich erschrocken einen Schritt zurück, während Mini-Atü nervös seine Taschenlampe festhielt. „Das war keine automatische Nachricht,“ flüsterte er. „Da ist jemand.“
Zur gleichen Zeit hatte Lisa einen neuen Datenstrom entdeckt, der sich schnell bewegte. „Er ist direkt bei euch,“ warnte sie Mini-Atü und Claire. „Ihr müsst vorsichtig sein. Es könnte eine Falle sein.“
Laura, die mit Hiroshi im Kontrollraum geblieben war, sprang auf. „Wir müssen zu ihnen. Wenn jemand den Park kontrollieren will, könnten sie in Gefahr sein.“
Hiroshi speicherte die letzten entschlüsselten Daten und folgte ihr.
Die Spannung war greifbar, während sich die Teams dem verborgenen Feind näherten. Die Freaks wussten, dass sie gegen jemanden antreten mussten, der nicht nur technisch versiert war, sondern auch bereit war, alles zu riskieren, um sein Ziel zu erreichen. Doch sie waren entschlossen, den Park und seine Geheimnisse zu schützen – koste es, was es wolle.
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