Kapitel 7: Das Herz des Netzwerks

Der Morgen dämmerte über dem Mystery Park, aber die Ereignisse der Nacht hatten keine Zeit für Ruhe gelassen. Die Freaks arbeiteten unermüdlich weiter, jeder an einem entscheidenden Punkt im Park. Lisa in der IT-Zentrale hatte die Firewall des alten Netzwerks beinahe durchbrochen, während Laura, Hiroshi, Mini-Atü und Claire ihre jeweiligen Aufgaben verfolgten. Die Drohungen, die über die Bildschirme erschienen waren, hatten den Zusammenhalt nur gestärkt.

Lisa drückte ihre Kopfhörer enger an die Ohren und sprach mit ruhiger, fester Stimme mit Laura: „Laura, ich habe eine Theorie. Dieses Netzwerk ist kein einfaches Überbleibsel aus der Testphase. Es könnte das Herzstück eines autonomen Systems sein, das nie deaktiviert wurde.“

Später leitete Laura diese Informationen an die anderen weiter: „Ich glaube, dass der Eindringling nicht nur Energie stiehlt, sondern vielleicht versucht, die Kontrolle über den Park zu übernehmen,“ sagte sie, ihre Stimme voller Besorgnis.


Im Kontrollpunkt, den Laura und Hiroshi untersucht hatten, stießen sie auf weitere Hinweise. Hiroshi zeigte auf eine alte Karte des Parks, die zwischen einigen vergilbten Papieren lag. „Hier, sieh mal! Dieser Bereich ist nicht auf den modernen Plänen eingezeichnet.“

Laura studierte die Karte aufmerksam. „Das ist direkt unter dem Hauptturm. Wenn dieses System wirklich ein Herzstück hat, dann wäre das ein logischer Ort.“

„Lisa, hast du das gehört?“ fragte Laura über den Knopf im Ohr. Lisa antwortete nur kurz und präzise: „Ja. Das bestätigt meine Daten. Ich sehe einen zentralen Knotenpunkt genau an dieser Stelle. Aber du solltest die anderen vorsichtig informieren.“


Zur gleichen Zeit hatten Mini-Atü und Claire im Kabelschacht unter dem Mount Olympus eine neue Entdeckung gemacht. Einige der Kabel führten direkt in eine Richtung, die auf den ersten Blick unlogisch erschien. Claire kniete sich hin, leuchtete mit ihrer Taschenlampe hinein und folgte den Verbindungen mit ihren Augen.

„Das hier sieht aus, als würde es direkt zum Hauptturm führen,“ sagte sie. „Aber es gibt keine offiziellen Verbindungen, die das erklären.“

Mini-Atü schnaubte. „Offiziell oder nicht, wir sollten herausfinden, wohin das führt. Komm mit!“

Die beiden krochen durch den engen Schacht, bis sie schließlich vor einer weiteren verborgenen Tür ankamen. Mini-Atü holte ein kleines Werkzeug aus seiner Tasche und begann, die Verriegelung zu knacken. Nach einigen Minuten öffnete sich die Tür mit einem leisen Klicken.


Im Herzen des Parks, direkt unter dem Hauptturm, trafen die Teams zusammen. Die unterirdische Kammer war größer, als sie erwartet hatten, mit Dutzenden von Servern, Kabeln und blinkenden Kontrolltafeln. Es war offensichtlich, dass dies der Ursprung des Netzwerks war – das Herz, von dem Lisa gesprochen hatte.

Laura und Hiroshi erreichten die Kammer als Erste, dicht gefolgt von Mini-Atü und Claire. Die Gruppen sahen sich um, ihre Augen suchten nach Hinweisen und Gefahren.

Plötzlich erschien eine neue Nachricht auf allen Bildschirmen im Raum:

„Ihr seid zu weit gegangen. Dies ist mein Park.“

Laura rief sofort in Richtung Lisas Kanal: „Das Signal ist direkt hier. Wenn wir das Hauptsystem deaktivieren können, könnten wir den Eindringling blockieren.“

„Was ist mit dem autonomen System?“ fragte Hiroshi. „Wenn wir es deaktivieren, verlieren wir vielleicht wichtige Teile des Parks.“

Mini-Atü sah sich die Server genauer an. „Vielleicht gibt es einen Weg, nur den Zugriff des Eindringlings zu blockieren, ohne alles herunterzufahren.“

Claire nickte. „Ich brauche ein paar Minuten, um das herauszufinden. Deckt mich, falls irgendetwas passiert.“


Während Claire am Hauptterminal arbeitete, begann der Raum plötzlich zu vibrieren. Ein lautes Geräusch erfüllte die Kammer, und die Bildschirme flackerten. Die verzerrte Stimme ertönte erneut:

„Ich habe euch gewarnt. Jetzt seht ihr die Konsequenzen.“

Plötzlich begann eine der Kontrolltafeln, Funken zu sprühen. Laura schrie: „Raus da! Alle in Deckung!“

Mini-Atü und Hiroshi zogen Claire hinter einen Tisch, während Laura und Miguel sich in eine Ecke duckten. Lisa, die alles durch die Überwachung sah, behielt einen ruhigen Ton. „Laura, bleib ruhig! Gib mir ein paar Minuten, ich versuche, die Überladung zu stoppen!“

Ihre Finger flogen über die Tastatur, während sie versuchte, das Netzwerk zu stabilisieren. Nach einigen angespannten Minuten beruhigte sich die Kammer, und die Funken erloschen.

Claire stand auf, ihr Gesicht entschlossen. „Ich habe es fast. Gebt mir noch einen Moment.“


Schließlich ertönte ein leises Piepen, und die Bildschirme wurden dunkel. Claires Stimme zitterte leicht vor Erleichterung. „Ich habe den Zugriff blockiert. Der Eindringling ist ausgesperrt. Zumindest vorerst.“

Lisa meldete sich aus der Zentrale. „Gute Arbeit, aber wir müssen sicherstellen, dass er nicht zurückkommt. Ich werde die Daten analysieren, die wir gesammelt haben. Vielleicht finden wir heraus, wer das war.“

Laura nickte. „Wir haben den ersten Kampf gewonnen, aber das war sicher nicht das Ende.“

Die Freaks sammelten sich, erschöpft, aber entschlossen. Der Mystery Park war sicher – zumindest für den Moment. Doch die Frage blieb: Wer war der Eindringling, und was wollte er wirklich?