Kapitel 1: Abschied und Aufbruch
Die Luft war kalt an diesem Morgen, als Sonja und Erik am Bahnhof standen, um sich von ihren Freunden zu verabschieden. Der Zug nach Frankfurt rollte bereits auf das Gleis, und die Spannung in der Luft war beinahe greifbar. Um sie herum versammelten sich die vertrauten Gesichter ihrer Jugend: Freaks, Technos, Phantome. Sie alle waren gekommen, um Sonja und Erik einen letzten Gruß zu entbieten.
„Es wird nicht dasselbe ohne euch sein“, sagte Patrick, das Schnabeltier, und klopfte Erik brüderlich auf die Schulter. „Ihr wart immer unsere Super User. Jetzt sind wir auf uns allein gestellt.“
Sonja, die den Satz von seinen Lippen abgelesen hatte, schenkte Patrick ein schwaches Lächeln. „Ihr schafft das. Eure Super User sind unglaublich talentiert, und ihr habt alle die Erfahrung, die ihr braucht.“ Ihre Hände glitten über das kalte Geländer des Bahnsteigs, und ein Hauch von Unsicherheit blitzte in ihren Augen auf.
Erik nickte. „Außerdem sind wir ja nicht aus der Welt. Wir kommen in den Semesterferien zurück.“
Trotz der Worte lag eine schwere Melancholie über der Szene. Mystery hatte sie nicht nur geprägt, sondern auch zu den Menschen gemacht, die sie heute waren. Der Park war nicht einfach nur ein Ort gewesen, sondern ein Zuhause, ein Abenteuer und eine Familie.
Lizzy trat nach vorne und umarmte Sonja fest. „Pass auf dich auf, okay? Und denk daran, dass du nicht alles allein machen musst.“
Sonja erwiderte die Umarmung und lachte leise. „Ich verspreche es.“
Die Abschiedszeremonie endete abrupt, als der Schaffner das letzte Signal gab. Sonja und Erik stiegen ein, winkten durch das Fenster und sahen zu, wie die vertrauten Gesichter ihrer Freunde allmählich in der Ferne verschwanden. Der Zug nahm Fahrt auf, und mit jedem Kilometer, den sie sich von Mystery entfernten, wurde die Realität ihrer Reise greifbarer.
Am Flughafen war die Stimmung gedämpft. Während sie durch die Sicherheitskontrollen gingen und auf ihren Flug warteten, sprach Erik kaum ein Wort. Sonja bemerkte seine Anspannung und schob ihre Hand über die seine.
„Was ist los?“ fragte sie.
Erik zuckte mit den Schultern. „Es ist nur… wir sind immer die Besten gewesen, verstehst du? In Mystery hatten wir einen Platz, eine Aufgabe. Und jetzt? Jetzt gehen wir an eine Uni, wo alle verdammt gut sind. Vielleicht besser als wir.“
Sonja nickte langsam. „Ich verstehe, was du meinst. Aber das war es doch immer: Herausforderungen annehmen, über uns hinauswachsen. Es wird schwer, klar, aber wir werden es schaffen. Zusammen.“
Erik sah sie an, und ein Hauch von Zuversicht kehrte in seinen Blick zurück. „Zusammen“, wiederholte er.
Kurz darauf wurde ihr Flug ausgerufen. Der Weg zum Gate fühlte sich an wie ein Gang in eine unbekannte Zukunft. Als das Flugzeug abhob, drückten sie beide ihre Gesichter gegen das Fenster und beobachteten, wie Deutschland unter ihnen kleiner wurde, bis es in den Wolken verschwand.
Sonja lehnte sich in ihren Sitz zurück und atmete tief durch. „Das Abenteuer beginnt.“
Erik nickte, während er die Karte ihrer Reiseroute auf dem Bildschirm betrachtete. „Ja, das tut es.“
Und so ließen sie alles Vertraute hinter sich, bereit, in einer neuen Welt ihren Platz zu finden. Die Reise hatte begonnen.