Kapitel 9: Eine Herausforderung annehmen

Die Nachricht über den bevorstehenden Hackathon verbreitete sich wie ein Lauffeuer auf dem Campus. Der Wettbewerb versprach nicht nur Anerkennung, sondern auch die Möglichkeit, mit einigen der klügsten Köpfe der Universität zusammenzuarbeiten. Erik und Sonja hörten von dem Event in ihrer Vorlesung und sahen sich an. Beide wussten, dass dies eine Chance war, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.

„Das ist genau das, was wir brauchen,“ sagte Erik, als sie nach der Vorlesung durch den verschneiten Campus liefen. „Ein Projekt, bei dem wir zeigen können, was wir draufhaben.“

Sonja nickte, auch wenn sie innerlich unsicher war. „Aber die Konkurrenz wird stark sein. Denkst du, wir haben eine Chance?“

„Wir haben mehr Erfahrung, als du denkst,“ antwortete Erik zuversichtlich. „Alles, was wir in Mystery gelernt haben, können wir hier einsetzen.“


Am Tag des Hackathons füllte sich die große Halle der Universität mit Studierenden, die Laptops, Kabel und Energiegetränke mitbrachten. Die Teilnehmer wurden in Teams von vier Personen aufgeteilt, und Erik und Sonja fanden sich mit zwei anderen zusammen: Ravi, dem sie inzwischen gut kannten, und einer Programmiererin namens Mia, die in ihrer ruhigen, analytischen Art beeindruckte.

Die Aufgabe war anspruchsvoll: Innerhalb von 24 Stunden sollten die Teams eine Anwendung entwickeln, die soziale Interaktionen auf dem Campus verbessert. Erik und Sonja spürten sofort, dass ihre Teammitglieder talentiert waren, und nach einer kurzen Besprechung legten sie los.

Sonja übernahm die visuelle Gestaltung der Anwendung und arbeitete an der Benutzeroberfläche. Ihre klare und strukturierte Herangehensweise beeindruckte Mia, die ihre Vorschläge ohne zu zögern aufgriff. Erik konzentrierte sich auf die technischen Kernfunktionen und entwickelte zusammen mit Ravi eine Datenbankstruktur, die effizient und leicht skalierbar war.


Die Stunden vergingen wie im Flug. Das Team stieß auf Probleme, die sie oft bis an ihre Grenzen brachten, doch jedes Mal fanden sie eine Lösung. Ein besonders kniffliger Moment kam um Mitternacht, als die Verbindung zwischen der Benutzeroberfläche und der Datenbank fehlschlug. Während andere Teams verzweifelt wirkten, tauschten Sonja und Erik einen Blick aus, der mehr sagte als Worte: Sie wussten, wie man unter Druck arbeitete.

Mit Erinnerungen an die vielen Herausforderungen in Mystery analysierten sie ruhig das Problem und fanden schließlich einen Weg, es zu beheben. Ihre Erfahrung im Lösen von unerwarteten technischen Hürden zahlte sich aus.


Als die Zeit ablief, präsentierten die Teams ihre Ergebnisse vor einer Jury. Erik und Sonja fühlten sich nervös, doch als sie ihre Anwendung vorstellten, waren sie stolz auf das, was sie erreicht hatten. Die Anwendung ermöglichte es Studierenden, unkompliziert Lerngruppen zu bilden und Ressourcen zu teilen. Die Jury zeigte sich beeindruckt, insbesondere von der durchdachten Struktur und der Benutzerfreundlichkeit.

Am Ende belegten sie den zweiten Platz. Zwar hatten sie nicht gewonnen, doch der Respekt der Jury und der Applaus der anderen Teilnehmer bedeuteten ihnen viel. Ravi klopfte Erik auf die Schulter. „Ihr beide seid wirklich unglaublich. Ohne euch hätten wir das nie geschafft.“

Sonja lächelte und spürte, wie ein neues Selbstbewusstsein in ihr wuchs. „Wir haben das zusammen geschafft,“ sagte sie.


An diesem Abend feierten sie ihren Erfolg in einem kleinen Café. Während sie heißen Kakao tranken, reflektierten Sonja und Erik über den Tag.

„Vielleicht ist das der Anfang von etwas Neuem,“ sagte Erik. „Wir können hier wirklich etwas bewirken.“

Sonja nickte. „Und vielleicht sind wir gar nicht so weit weg von dem, was wir in Mystery hatten. Nur auf einer neuen Ebene.“